Das Wichtigste in Kürze
- Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist eine Pflichtversicherung in Deutschland und in den meisten Ländern der EU.
- Sie übernimmt die Kosten für Unfallopfer und das beschädigte Fahrzeug.
- Ein passiver Rechtsschutz schützt vor unberechtigten Forderungen am Unfallhergang beteiligter.
- Die Kfz Haftpflichtversicherung lässt sich mit weiteren Bausteinen zu einem Komplettpaket für Autofahrer schnüren.
Überblick über die Kfz-Versicherungen
Was ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung?
Grundsätzlich zählt die Kfz-Haftpflichtversicherung zu den Pflichtversicherungen für Autohalter. Ohne eine elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) kann kein Auto zugelassen werden. Damit sorgt der Gesetzgeber dafür, dass durch Fremdverschulden verursachte Autounfälle nicht zum finanziellen Ruin führen. Autounfälle ziehen hohe Kosten nach sich. Sei es bei Blechschäden, die alleine schon teuer sind. Aber gerade Personenunfälle im Straßenverkehr können jahrelange Rehabilitations-Maßnahmen zur Folge haben, die keine Privatperson tragen kann.
Eine Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge stellt keine personengebundene Versicherung dar. Sie ist an das Fahrzeug gekoppelt. Mit anderen Worten, auch wenn ein anderer Autofahrer mit dem Fahrzeug einen Schaden verursacht, kommt die Haftpflichtversicherung für diesen Schaden auf. Allerdings darf sie anschließend einen höheren Beitrag fordern. Wenn der Fahrer nicht dem gemeldeten Personenkreis entspricht.
Die Pflichtversicherung lässt sich mit verschiedenen Bausteinen erweitern und zu einem Sicherheitspaket für Fahrzeughalter und Insassen schnüren.
Fakten auf einen Blick
- Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist in Deutschland für jeden Halter Pflicht. Die Zulassungsstelle benötigt immer die elektronische Versicherungsbestätigung (eVB) vom Fahrzeug-Halter.
- Mit einer Kfz-Haftpflicht sind bei einem selbstverschuldeten Unfall die Kosten für Unfallopfer oder beschädigte Fahrzeuge bis zur vereinbarten Versicherungssumme abgesichert.
- Eine in die Versicherung integrierte passive Rechtsschutz-Versicherung sorgt dafür, dass keine unberechtigten Forderungen an den Fahrzeughalter gestellt werden.
Leistungen einer Haftpflichtversicherung für das Auto.
Die Kfz-Haftpflichtversicherung garantiert vor allem, dass die Ansprüche des Unfallgegners bezahlt werden, wenn der Inhaber der Versicherung schuld am Unfall ist.
Zu diesen Leistungen gehören neben anderen:
- Abschleppkosten
- Abmeldekosten für das beschädigte Auto
- Anmeldekosten für ein notwendiges neues Kfz
- Ausfallkosten für das beschädigte Auto
- Kosten für Gutachter
- Kosten für einen Mietwagen
- Reparaturkosten
- eine eventuelle Wertminderung
- Wiederbeschaffungskosten nach Totalschaden
- Eventuell anfallende Anwaltskosten des Gegners
Stellt ein Unfallgegner ungerechtfertigte Ansprüche an den Versicherungsnehmer, so übernimmt die Kfz-Haftpflicht die anfallenden Kosten wie eine Rechtsschutzversicherung.
Zusammenfassung: Die Kfz-Haftpflicht zahlt für mit dem Auto selbst verursachte Schäden an anderen Autos, Gebäuden oder Menschen.
Was leistet die Pflichtversicherung für Autofahrer nicht?
An den Schäden am eigenen Auto ist die Kfz-Haftpflicht nicht interessiert. Hier muss der Autofahrer selbst für weitere Absicherung sorgen. Beispielsweise mit einer Kaskoversicherung. Die möglichen Zusatzbausteine zu einer Kfz-Haftpflicht erklären wir weiter unten.
Versicherungen befinden sich im Recht, wenn sie Unfallschäden aus grob fahrlässigem Verhalten aus dem Versicherungsschutz ausschließen. Kommt dies dennoch vor, leistet eine Versicherung Vorauszahlungen. Allerdings darf sie bis zu 5000 Euro wieder zurückfordern. Das heißt, sie nimmt den leichtsinnigen Versicherungsnehmer in Regress.
Zu grob fahrlässigem Verhalten im Straßenverkehr zählt beispielsweise:
- alkoholisiertes Autofahren
- Fahrerflucht
- Fahren ohne Betriebserlaubnis
- Fahren unter Drogeneinfluss
- Fahren mit Handy am Ohr
- Küssen am Steuer
Wie hoch ist die Mindestversicherungssumme der Kfz-Haftpflicht?
Mit der verpflichtenden Einführung einer Kfz-Haftpflichtversicherung legt der Gesetzgeber auch eine verpflichtende Mindest-Deckungssumme fest. Diese liegt bei Personenschäden bei 7,5 Millionen Euro. Zusätzlich sind Sachschäden bis mindestens 1,22 Millionen Euro versichert und reines Vermögen bis 50.000 Euro. Diese Summen gelten grundsätzlich als ausreichend. Allerdings bleibt es den Versicherungen unbenommen, auch weit höhere Deckungssummen anzubieten.
Bausteine der Kfz-Haftpflichtversicherung
Die Pflichtversicherung für Fahrzeughalter zählt für Autofahrer zum Basisschutz. Zumindest, was mit dem eigenen Auto selbst verschuldete Schäden an fremden Fahrzeugen angeht. Darüber hinaus lässt sich die Versicherung mit zusätzlichen Bausteinen erweitern. Dadurch kann sich der Fahrer selbst absichern oder auch das eigene Auto. Denn Schäden am eigenen Auto, die beispielsweise durch Naturereignisse verursacht werden, übernimmt die Kfz-Haftpflichtversicherung nicht.
Kfz-Haftpflichtversicherung
Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist die Basisversicherung für alle angemeldeten Autos. Sie greift dann, wenn der Autofahrer aus eigenem Verschulden einem anderen Auto oder einer Person mit dem Auto einen Schaden zufügt. Dabei ist es gleich, ob der Versicherungsnehmer das Auto fährt oder ob das Auto verliehen ist.
Allerdings entstehen bei Unfällen in der Regel auch Schäden am selbst gefahrenen Auto. Dafür kommt die Haftpflichtversicherung für Kraftfahrzeuge nicht auf. Deshalb schließen die meisten Autofahrer noch weitere Bausteine in die Kfz Versicherung mit ein.
Teilkasko und Vollkasko
Die Kasko-Versicherung bezieht sich auf Schäden, die am eigenen Auto entstehen. Diese müssen nicht in Verbindung mit einem Unfall stehen. Auch bei Naturereignissen wie Hagel oder einem Brand kommt die Kasko für den entstandenen Schaden auf.
Die Kasko-Versicherung ist freiwillig. Ob Vollkasko oder Teilkasko zur Kfz-Haftpflicht dazu genommen wird, hängt vom Alter des Autos ab. Darüber hinaus zählen die Anschaffungskosten zu den Entscheidungsfaktoren.
Die Teilkasko zahlt bei:
- Brand, Explosionen und Kurzschlüssen
- Diebstahl und Raub
- Glasschäden
- Elementarschäden wie Blitzeinschlag, Hagel, Sturm und Überschwemmung
- Wildunfällen
Unter Umständen übernimmt sie auch die Kosten für:
- erweiterte Elementarschäden
- grobe Fahrlässigkeit
- längeren Neuwertersatz
- Marderschäden und deren Folgen
- Tierschäden
- Umweltschäden
- Sonderzubehör wie Panzerglas oder hydraulische Ladebordwände
Die Vollkasko zahlt auch bei:
- Schäden, die der Fahrer selbst verursacht hat
- Fahrerflucht mit Unfallfolgen
- mutwilliger Zerstörung durch Unbekannte
Worterklärung: Das Wort „Kasko“ bedeutet ursprünglich Schiffsrumpf. Schiffsrümpfe wurden bereits sehr viel früher als Autos versichert. Entsprechend übernahm die Automobilindustrie den Begriff für die Karosserie des Autos.
Kfz Schutzbrief
Der Kfz Schutzbrief gehört zu den freiwilligen Zusatzversicherungen für ein Kraftfahrzeug. Anders ausgedrückt heißt der Schutzbrief auch Pannenhilfe. Er soll garantieren, dass im Falle einer Autopanne auch eine kompetente Werkstatt zu Verfügung steht.
Der Kfz Schutzbrief übernimmt
- Abschleppkosten
- Bergungskosten
- Pannenhilfe
- Mietwagen
- Übernachtung
- Weiter- und Rückfahrt
Je nachdem, wie der Schutzbrief ausgestattet ist, übernimmt die Versicherung diese Kosten auch bei Unfällen im Ausland.
Fahrerschutzversicherung
Die Fahrerschutzversicherung ist an die Kfz-Haftpflicht gekoppelt. Das bedeutet, sie kann nur in Verbindung mit dieser abgeschlossen werden und bei der gleichen Versicherungsgesellschaft. Sie stellt einen wichtigen Schutz für den Autofahrer dar. Bei einem selbst verschuldeten Unfall kann der Verursacher und Wagenlenker ebenfalls schwer verletzt werden. In diesem Fall greift jedoch die Kfz-Haftpflicht nicht.
Sie kommt zwar für Unfallfolgen beim Beifahrer und anderen Insassen, sowie an weiteren Fahrzeugen und Personen auf. Der Fahrer des Unfallwagens jedoch würde ohne Fahrerschutzversicherung unter Umständen leer ausgehen. Beziehungsweise auf den Folgekosten seiner eigenen Verletzungen sitzen bleiben.
Die Fahrerschutzversicherung bietet folgende Leistungen:
- behindertengerechte Umbauten
- Haushaltshilfe
- Schmerzensgeld
- Verdienstausfall
- Witwen- und Waisenrente
Kurz gesagt, sie stellt den Fahrer mit den Entschädigungen auf die gleiche Stufe wie alle anderen bei einem Unfall geschädigten Personen. Darüber hinaus sind die Kosten mit 20 bis 50 Euro pro Jahr eher gering. In der Regel sind sie prozentual an die Höhe der Versicherungsprämie gekoppelt.
Kfz Unfallversicherung
Die zusätzliche Unfallversicherung leistet, wenn bei einem Unfall der Fahrer oder die Insassen des Autos verletzt werden. Sie greift jedoch nur, wenn keine andere Versicherung für eventuelle Schäden aufkommt. Sollte im Ernstfall kein Unfallverursacher ausfindig zu machen sein, weil Fahrerflucht begangen wurde, so kann keine fremde Haftpflichtversicherung herangezogen werden. Entsprechend würde die Kfz Unfallversicherung die Kosten übernehmen.
Leistungen der Kfz Unfallversicherung
Sie zahlt bei bleibende Schäden am Fahrer und den Insassen:
- während der Fahrt
- beim Aus- und Einsteigen
- beim Ein- und Ausladen
Verkehrs-Rechtsschutz
Kommt es in der Folge eines Autounfalls zu Rechtsstreitigkeiten, leistet eine Verkehrs Rechtsschutzversicherung wertvolle Dienste. Der Verkehrs-Rechtsschutz trägt seinen Namen zu Recht. Denn nicht nur Querelen rund um einen Autounfall sind abgesichert. Sondern auch Verkehrsteilnehmer mit dem Fahrrad oder zu Fuß sind durch den Versicherungsschutz einer Verkehrs-Rechtsschutzversicherung abgedeckt.
Ein Verkehrs-Rechtsschutz sichert folgende Streitigkeiten ab:
- das eigene Recht im Streit mit Unfallgegnern verteidigen
- Anklage auf vorsätzliche Straftat (fahrlässige Körperverletzung)
- Bußgeldverfahren (Geschwindigkeitsüberschreitungen)
- Fahrverbote/ Führerscheinentzug
- Streitigkeiten zu Kauf-, Miet- oder Leasingverträgen oder Werkstätten
- Einspruch gegen Kfz-Steuer
- Sozialgerichtsklagen (Berufsunfähigkeit nach Verkehrsunfall)
Mallorca Police
Hier handelt es sich um eine Zusatzversicherung, die das Autofahren im Ausland betrifft. In der Regel sind Mietwagen im Ausland ebenfalls haftpflichtversichert. Allerdings fallen die Deckungssummen meist deutlich geringer aus, als in Deutschland. Entsprechend reicht die Versicherungsleistung der Autoversicherungen vor Ort häufig nicht aus, um Schäden vollständig abzudecken.
Diesen Unterschied gleicht die heimische Autohaftpflicht aus, wenn eine Mallorca Police integriert wurde. Einige Versicherungen führen die Leistung selbstverständlich in ihrem Versicherungsprofil. Bei anderen muss die Zusatzoption „Versicherung für den Gebrauch fremder, versicherungspflichtiger Fahrzeuge“ gewählt werden. Sie gilt in der Regel für das europäische Ausland. Für die weltweite Gültigkeit der Mallorca Police heißt der Schutz „Traveller Police“.
Wie werden die Prämien der Kfz-Haftpflicht berechnet?
Die Beitragsberechnungen der Kfz-Haftpflichtversicherung hängen von verschiedenen Faktoren ab. Schließlich kommen auf die Versicherungen im Schadensfall hohe Kosten zu. Entsprechend werden alle Risikofaktoren in die Gestaltung der Versicherungsbeiträge einbezogen.
Mögliche Risikofaktoren sind:
- Anzahl und Alter der gemeldeten Fahrer
- Berufsgruppe
- jährlich gefahrene Kilometer
- das Modell des Fahrzeuges (inklusive Baujahr und Typklasse)
- Schadensfreiheitsklasse
- Regionalklasse
- Nutzung des Wagens (privat oder gewerblich)
Beispielsweise liegen die Versicherungsbeiträge für einen häufig von jungen Leuten gefahrenen Fahrzeugtyp höher als für ein Modell, das ältere Semester bevorzugen. Denn die statistisch ermittelte Anzahl der Unfälle, die mit einem bestimmten Fahrzeugtyp verursacht werden, wirkt sich direkt auf die Festsetzung der Versicherungsprämie aus.
Was ist eine Schadensfreiheitsklasse?
Einen direkten Bezug zur Fahrleistung des Versicherungsnehmers drückt die Schadensfreiheitsklasse aus. Hier schlägt sich die Anzahl der unfallfrei gefahrenen Jahre direkt in der Höhe des Versicherungsbeitrages nieder.
Das heißt, ein Fahranfänger zahlt einen deutlich höheren Beitrag, als ein Versicherter, der bereits zehn oder mehr Jahre ohne Unfall Auto fährt. Die Schadensfreiheitsklassen rechnen von 0 bis 25 schadenfrei gefahrenen Jahren ab. Dementsprechend sinkt der Versicherungsbeitrag, wenn der Fahrer keinen selbst verschuldeten Unfall zu rechtfertigen hat. Allerdings setzt der Versicherer den Beitrag auch wieder hoch, sobald für das Fahrzeug ein Versicherungsfall geltend gemacht wird. Übrigens addieren die Versicherer die jeweilige Einstufung in die Schadensfreiheitsklasse. Entsprechend wird der gewährte Rabatt immer größer.
Wichtige Hinweise:
- Ihre aktuelle Schadensfreiheitsklasse wird auch bei einem Versicherungswechsel berücksichtigt! Die aktuelle Versicherung muss Ihnen auf Antrag die SFK bescheinigen.
- Die Schadensfreiheitsklasse hat auf die Teilkasko keine Auswirkungen, da diese nur für Elementarschäden gilt. Die SFK für Vollkasko und Haftpflicht entwickeln sich unterschiedlich.
- Auch eine Kfz Versicherung für Motorräder beinhaltet SF-Klassen. Das Motorrad kann als Zweitwagen angemeldet werden. Haftpflichtpolicen lassen sich auch umwandeln. Vom Motorrad für das Auto oder umgekehrt.
- Zweitwagen müssen nicht beim gleichen Versicherer gemeldet sein!
Mit diesen Tipps können Sie bei der Schadensfreiheitsklasse sparen:
- Bei mehreren selbstverursachten Unfällen in einem Jahr überlegen Sie, ob und welche Sie der Versicherung melden.
- Mit Autos, die in der ersten Jahreshälfte zugelassen werden, werden Sie bereits im folgenden Jahr besser eingestuft, wenn Sie unfallfrei gefahren sind.
- Fahranfänger können sich bei den Eltern mitversichern lassen. Oder sie fahren einen Zweitwagen der Eltern. Nach drei Jahren Fahrerfahrung ist der Einstieg in die Schadensfreiheitsklasse ½ möglich.
- Möglichkeit des Übertrags einer Schadensfreiheitsklasse auf nahe Verwandte mit entsprechender Fahrerfahrung. So lässt sich bei einer Erstanmeldung eines eigenen Wagens eine gute Schadensfreiheitsklasse erreichen.
- Erkundigen Sie sich, ob die Versicherung einen Rabattschutz anbietet. In diesem Fall werden Sie nicht sofort nach einem Unfall in der Schadensfreiheitsklasse zurückgestuft.
Wechsel der Kfz-Haftpflichtversicherung
Tatsächlich bieten Autoversicherungen stark abweichende Versicherungsprämien an. Obwohl die Leistungen gleich sind.
Das bedeutet: Vergleichen lohnt sich!
Und der Wechsel der Kfz Versicherung gelingt ganz leicht. Häufig übernimmt auch die neue Versicherung die Formalitäten und löst die Alte dadurch unkompliziert ab.
Gründe für einen Versicherungswechsel
Generell lassen sich Kfz-Haftpflichtpolicen unkompliziert wechseln. Die Laufzeit beginnt regelmäßig am 01. Januar eines Jahres und endet am 31. Dezember. Sollte sie nicht gekündigt werden, verlängert sie sich um ein weiteres Jahr. Ein Wechsel zum Vertragsende findet statt, wenn der Kunde eine Versicherung mit niedrigeren Prämien oder besseren Leistungen gefunden hat. Die alte Versicherung muss in diesem Fall fristgerecht ein Monat vor Ende der Laufzeit gekündigt werden. Das bedeutet bei einem Vertragsende am 31. Dezember muss der Vertrag am 30. November gekündigt werden. An diesem Tag muss der gekündigten Versicherung das Kündigungsschreiben bereits vorliegen!
Sobald der Wechsel zu einer günstigeren Versicherung ansteht, darf sich der Versicherungsnehmer freuen. Denn die Kfz-Haftpflicht unterliegt dem Kontrahierungszwang. Mit anderen Worten, sie ist verpflichtet, den Antragsteller aufzunehmen. Gründe für eine Nichtaufnahme ist die säumige Zahlung der Versicherungsbeiträge bei einer Vorversicherung oder beispielsweise ein Eintrag in der Schufa. Zudem fehlt einigen Versicherungen ein Angebot für teure Fahrzeuge.
Was fällt unter das Kraftfahrzeug Sonderkündigungsrecht?
Mit einem Sonderkündigungsrecht erhält ein Versicherter die Möglichkeit, zu einem Zeitpunkt während der Vertragslaufzeit zu kündigen. Die beiden Gründe, die in der Kfz Versicherung zu einem Sonderkündigungsrecht führen sind:
- eine Erhöhung des Versicherungsbeitrages durch den Versicherer
- ein Schadensfall
In diesem Fall darf der Versicherte ebenfalls mit einer Kündigungsfrist von vier Wochen den Versicherungsvertrag kündigen. Die Kündigungsfrist beginnt, sobald die Versicherung die Beitragserhöhung mitteilt. Oder zu dem Mitteilungsdatum eines Schadensfalls.
Kündigung der Kfz-Haftpflichtversicherung – So gehen Sie vor:
- Vergleich verschiedener Versicherungen
Vergleichen Sie rechtzeitig vor Ende der Vertragslaufzeit die Kfz Versicherungen, die für Sie infrage kommen. Suchen Sie die geeignete Versicherung für Ihre Kraftfahrzeuge heraus.
- Stellen Sie einen Antrag bei der neuen Versicherung
Kündigen Sie niemals eine bestehende Kfz-Haftpflicht, bevor Sie nicht die Bestätigung Ihrer neuen Versicherung in den Händen halten.
- Kündigen Sie schriftlich die alte Versicherung
Achten Sie dabei auf Einhaltung der Kündigungsfristen. Versicherungen, die nach dem 1. Oktober 2016 abgeschlossen wurden, können per Email gekündigt werden. Achten Sie darauf, dass eine Lesebestätigung gesendet wird und lassen Sie sich den Eingang der Email zusätzlich bestätigen. Per Post oder Fax gekündigte Versicherungen sollten ebenfalls abgesichert sein. Verwenden Sie Einschreiben oder bewahren Sie Sendungsberichte auf.
Wie finden Sie die beste Kfz-Haftpflichtversicherung?
Mit einem Online-Versicherungsvergleich lässt sich schnell herausfinden, welche Kfz Versicherung für die eigene Situation besonders gut geeignet ist. Aus einer Vielzahl von unterschiedlichsten Kfz-Haftpflichtversicherungen ermittelt der Vergleichsrechner die für die persönliche Situation günstigsten Tarife. Das Ergebnis des Online-Versicherungsvergleichs ist eine Liste mit Anbietern, welche eine möglichst große Übereinstimmung mit den angegebenen Daten aufweisen.
Einen Schaden melden bei dem Kfz-Haftpflichtversicherer
Der Schreck nach einem selbstverschuldeten Autounfall sitzt tief. Auch wenn der Schaden nur eine kleine Delle an einem geparkten Auto ist. Doch selbst geringfügige Lackschäden sind im Kfz Bereich richtig teuer. Deshalb ist es gut, dass eine Schadensmeldung ganz einfach zu machen ist.
Einen Schaden melden Sie, je nach Versicherung und deren Angebot
- per Smartphone-App
- per Online-Formular
- per Telefon-Anruf
- per Post
Auf diese Weise erhalten Sie schnell und unkompliziert die notwendigen Auskünfte, sogar in der Nacht. Denn Kfz Versicherungen sind rund um die Uhr erreichbar.
So melden Sie den Schaden:
- Dokumentieren
Halten Sie die Schäden fotografisch fest. Die Bilder helfen den Gutachtern der Versicherung, sich ein Bild von dem Schaden zu machen. Doch auch der persönliche Augenschein eines Gutachters am Unfallwagen ist rechtens. Notieren Sie sich auch Name und Kontaktdaten des Unfallgegners.
- Meldung
Einen Versicherungsfall melden Sie schnellstmöglich. Die Meldefrist sollte eine Woche nicht überschreiten. Nutzen Sie wenn möglich den Service der Versicherung, über die Bearbeitungsschritte informiert zu werden. Hierzu achten Sie auf die Möglichkeit eine Statusmeldung zu erhalten.
- Formular ausfüllen
Ein Formular zur Beschreibung des Schadens und des Unfallhergangs finden Sie meist online. Hier werden alle notwendigen Angaben abgefragt. Achten Sie darauf alle notwendigen Angaben wahrheitsgetreu auszufüllen. Die Angabe von möglichen Zeugen kann im Falle eines Rechtsstreites nützlich sein. Weitere geschädigte Personen müssen in diesem Antrag benannt werden. Vergessen Sie deshalb nicht, die Kontaktdaten zu notieren!
- Abwarten auf Rückmeldung der Versicherung
Sollten Sie voreilig eigene Schritte unternehmen, ohne dass die Versicherung ihre Zustimmung erteilt, laufen Sie Gefahr, dass Sie auf den Kosten sitzen bleiben.
Warten sie deshalb immer, bis die Versicherung weitere Schritte einleitet. Dazu gehören vor allem Reparaturaufträge. Häufig besteht die Versicherung darauf, eine bestimmte Werkstatt auszuwählen. Tatsächlich vereinbaren viele Kfz Versicherer bereits bei Vertragsabschluss eine Werkstattbindung. Zudem kann der Versicherungsnehmer bares Geld sparen, wenn er den Passus akzeptiert, dass die Versicherung die Reparaturwerkstatt auswählt. Dadurch sinkt in diesem Fall der Versicherungsbeitrag.
Kfz Haftpflichtversicherung Test – die besten Versicherungen im Überblick
Alle Jahre wieder … werben Anbieter von Kfz-Haftpflichtpolicen hauptsächlich im Oktober und November neue Kunden. Denn diese Monate sind „Wechselzeit“. Das heißt, Ende November müssen Jahresverträge gekündigt werden, um die Kündigungsfrist einzuhalten. Doch seriöse Entscheidungen bedürfen häufig einer vorausgehenden Information. Kundenportale wie die Stiftung Warentest oder das Deutsche Institut für Servicequalität geben Informationen zu den besten Kfz-Haftpflichtversicherern heraus.
Stiftung Warentest
Für seinen Kfz Versicherungstest beschreibt Stiftung Warentest genau definierte Versicherungsvarianten. Hierbei ist sowohl der Modellkunde als auch das Automodell mit Alter, Kilometerstand und Wohnort festgeschrieben. Ausgewählt wurden jeweils Versicherungen, welche diese Modellbeispiele in ihrem Portfolio anbieten. Das kundenorientierte Verbraucherportal präsentiert im Testbericht 12/ 2018 insgesamt 157 Tarife von 70 verschiedenen Anbietern in den Kategorien Haftpflicht und Kasko.
Zitat: Stiftung Warentest stellt fest: „Wer sein Auto bei einem teuren Anbieter versichert hat, kann durch einen Wechsel oft mehrere Hundert Euro sparen.“
Unter den besten Kfz-Haftpflichtversicherungen 2019 befinden sich laut Stiftung Warentest
- Deutsche Allgemeine (DA)
- Württembergische Gemeindeversicherung a. G. (WGV)
- Europa
Deutsches Institut für Servicequalität DISQ
Das Deutsche Institut für Servicequalität DISQ verfolgt die Mission, durch Wettbewerbsanalysen die Servicequalität zu verbessern und damit die Kunden besser zu erreichen. Im Test verschiedener Kfz Versicherungstarife im September 2018 fand das Institut heraus, dass nicht immer die Komfort-Tarife die Teuren sind. Hier stellte sich im Test heraus, dass ein günstiger Komfort-Tarif tatsächlich auch preislich attraktiver sein kann als ein teures Basis-Angebot.
Das Gesamtergebnis für Direktversicherer spricht die ersten drei Plätze folgenden Versicherern zu:
- CosmosDirekt
- Sparkassen Direktversicherung
- Allsecur
Das ABC der Sparmöglichkeiten bei der Kfz Versicherung
Automodell
Beachten Sie, dass häufig gefahrene oder unfallgefährdete Fahrzeugmodelle in der Versicherung teurer sind als andere. Informieren Sie sich bereits vor dem Autokauf über die entsprechende „Typklasse“. Diese werden jährlich neu sortiert.
Berufsrabatt
Versicherungen stufen bestimmte Berufsgruppen günstiger ein. Achten Sie bei Ihrem Versicherungsvergleich auf die Eingabe Ihres Berufes. Zu den begünstigten Berufen gehören unter anderem Angestellte im öffentlichen Dienst, Beamte und Mitarbeiter von Stiftungen.
Fahreranzahl
Die Anzahl der möglichen Fahrer des versicherten Autos wirkt sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Ebenso das Alter der angegebenen Fahrer. Allerdings können Strafzahlungen bei Nichtbeachtung dieser Angaben den Rabatt zunichtemachen.
Garagenstellplatz
Wenn das Auto einen Stellplatz in der Garage vorweisen kann, sinkt der Versicherungsbeitrag, denn das Auto ist in der Garage besser geschützt.
Immobilienbesitz
Der Besitz einer Immobilie kann sich günstig auf den Versicherungsbeitrag auswirken.
Kasko
Prüfen sie kritisch, ob in Ihrem Fall eine Vollkasko-Versicherung oder eine Teilkasko-Versicherung sinnvoll ist.
Faustregel: Für neue Kraftfahrzeuge bis zu fünf Jahren lohnt sich in der Regel die Vollkasko, weil Schäden schnell sehr teuer werden. Ältere Autos können mit einer Teilkasko versichert werden und sehr alte Autos brauchen keine Kaskoversicherung mehr.
Kilometerstand
Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Jahreskilometerstand. Die Kfz Versicherung staffelt Beiträge auch nach den gefahrenen Kilometern.
Rabatt-Optionen
Verschiedene Rabatte machen Versicherungen interessant, wenn Sie darum wissen. Achten Sie deshalb auf folgende Stichworte:
- Alleinfahrer-Rabatt
- Alleinfahrer-Rabatt
- Baujahr-Rabatt
- Kinder-Rabatt
- Öko-Rabatt
- Online-Rabatt
- Sicherheitstrainings-Rabatt
- Zweitwagen-Rabatt
Schadensfreiheitsklasse
Verschiedene Versicherungen staffeln die Beitragshöhen in den Schadensfreiheitsklassen unterschiedlich. Auch deshalb lohnt sich der jährliche Vergleich. Gerade dann, wenn sich die SFK änderte.
Selbstbeteiligung
Wirken Sie aktiv an einer Senkung des Versicherungsbeitrages mit und vereinbaren Sie eine Selbstbeteiligung.
Faustformel: 300 Euro bei Vollkasko, 150 Euro bei Teilkasko
Tarifvergleich
Nicht nur die Stiftung Warentest kommt zu dem Ergebnis, dass der aktive Tarifvergleich der Kfz Versicherung häufig zu Überraschungen führt. Versicherungstarife ändern sich im Laufe eines Jahres und sorgen dafür, dass sich ein Wechsel lohnen kann.
Telematiktarif
Die Telematik überwacht Ihr Fahrverhalten. Entsprechend vorsichtiges Autofahren kann dazu führen, dass der Tarif der Versicherung herabgesetzt wird. Gerade junge Autofahrer können davon profitieren.
Werkstattbindung
Versicherer erhalten einen günstigen Reparaturservice von bestimmten Autowerkstätten. Deshalb lohnt es sich, Verträge mit einer Werkstattbindung abzuschließen. Im Fall eines Schadens gibt die Versicherung dann vor, wo das Auto repariert werden muss.
Zahlungsweise des Beitrags
Achten Sie bei der Zahlungsweise darauf, dass Sie günstigere Beiträge zahlen, wenn Sie den kompletten Versicherungsbeitrag auf einmal überweisen. Wählen Sie dazu die Option „Jahresbeitrag“.
Zusatzoptionen
Überdenken Sie realistisch, ob eine Insassen-Unfallversicherung oder eine Fahrer-Unfallversicherung notwendig ist. Schließlich sind diese Risiken zu großen Teilen von der Kfz-Haftpflichtversicherung oder auch einer Fahrerschutzversicherung beziehungsweise einer allgemeinen Unfallversicherung abgedeckt.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Quellen und weiterführende Informationen
https://www.finanztip.de/kfz-versicherung/kfz-haftpflichtversicherung/